Macromedia Akademie

So tickt die Games-Szene

Computerspiele sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.

In Sachen Umsatz haben sie in Deutschland den Kino- und Musikmarkt weit hinter sich gelassen: Über acht Milliarden Euro geben deutsche Zocker /innen pro Jahr für Videospiele, Abos, In-Game-Käufe und Hardware aus.

Damit gehört die Games-Branche laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums zu den umsatzstärksten Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft. Wir verraten dir, was du über die Games-Szene in Deutschland wissen musst.

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Games als Kulturgut

Viel zu lange wurde Gaming als Zeitverschwendung abgetan. Wer gerne auf seiner Playstation FIFA oder am PC „World of Warcraft“ zockte, landete schnell in einer Klischeeschublade mit der Aufschrift „Nerd“. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Computerspiele haben sich aus der Schmuddelecke verabschiedet und gehören heute in Deutschland ganz offiziell zum Kulturgut: Der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen wurde im Jahr 2018 in den Deutschen Kulturrat aufgenommen.

Damit ist klar: Der Kulturbegriff umfasst mehr als klassische Opern, Theater oder Museen. Auch moderne Games verdienen es, als Kulturgut wahrgenommen zu werden. Schließlich vereinen Videospiele sämtliche Medienformen in sich: Bewegtbild, Ton und Text. Das Besondere ist aber vor allem ihre Interaktivität. Denn anders als etwa bei Büchern oder Kinofilmen nimmt der /die Gamer /in aktiv Einfluss auf das Geschehen. Das gemeinsame Spiel im Multiplayer-Modus fügt dem Spielerlebnis sogar noch eine soziale Komponente hinzu.

Verschiedene Arten von Computerspielen

Mit Arcade-Automaten in Spielhallen fing alles an: In den 70er-Jahren lockten bunte, pixelige Games wie „Pac-Man“, „Space Invaders“ und „Donkey Kong“ vor allem Kinder und Jugendliche an. Später war es dank der ersten Heimcomputer und Konsolen wie Commodore und Atari möglich, auch zu Hause zu zocken. Heute gibt es eine Vielzahl von PC- und Browser-Games, Handy- und Konsolenspielen. Zu den bekanntesten Genres zählen die Folgenden. 

Ego-Shooter

Aus der Perspektive der Hauptfigur werden virtuelle Gegner /innen oder andere Spieler /innen bekämpft.

Beispiele: „Call of Duty“, „Battlefield“

Beat ’em ups

Durch den Einsatz verschiedener Kampftechniken müssen die Gegner /innen besiegt werden.

Beispiele: „Mortal Combat“, „Street Fighter“

Open-World-Spiele

Der /die Gamer /in erkundet eine offene Welt und muss verschiedene Aufgaben erledigen.

Beispiele: „Grand Theft Auto“, „Assassin’s Creed“

Rollenspiele

Der /die Spielende schlüpft in die Rolle eines Charakters, der sich durch das Lösen von Quests und das Sammeln von Gegenständen weiterentwickelt.

Beispiele: „The Witcher“, „Fallout“

Strategiespiele

Hier geht es darum, in Echtzeit oder rundenbasiert Städte aufzubauen und/oder Kriege zu führen.

Beispiele: „Age of Empires“, „Civilization“

Jump‘n‘Runs

Laufend und springend bewegt sich der /die Spieler /in durch mehrere Level und sammelt dabei Punkte.

Beispiele: „Super Mario“, „Prince of Persia“

Faszination Gaming

Was macht die Anziehungskraft von Games aus? Warum zocken wir so gerne? Das kann je nach Genre des Computerspiels und Persönlichkeit des/der Gamer/in unterschiedliche Gründe haben.

Wettbewerbscharakter

Die Spieler /innen können sich miteinander messen oder gegen die Künstliche Intelligenz des Computers antreten.

Belohnung

Wer ein schwieriges Level geschafft oder endlich den Endgegner besiegt hat, wird mit der Ausschüttung von Glückshormonen belohnt.

Gemeinschaftserlebnis

Bei manchen Games kann man zusammen in Clans oder Gilden spielen und die verschiedenen Aufgaben gemeinsam meistern.

Individualität

Gamer /innen wählen ihre Spiele nach ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten aus und können sogar oft den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen.

Entspannung

Ein gutes Computerspiel fordert den/die Spielende/n, aber überfordert ihn/sie nicht. So kann ein entspannender Flow-Zustand erreicht werden.

Storytelling

Viele Games bieten eine ausgeklügelte Geschichte und spannende Charaktere mit Identifikationspotenzial – das motiviert zum Dranbleiben.

Die Games-Szene in Deutschland

Gut 35 Millionen Computerspieler /innen gibt es in Deutschland. Jede /r Zweite ab 16 Jahren zockt hin und wieder oder regelmäßig am PC, Tablet, Handy oder an der Konsole. Bei den 16- bis 29-Jährigen beträgt der Anteil der Gamer /innen sogar 81 Prozent. Dabei herrscht zwischen den Geschlechtern beinahe Gleichstand – Frauen und Mädchen machen inzwischen etwa 48 Prozent der Videospiel-Fans aus. Games sind also längst kein Nischenthema mehr, das Klischee vom zockenden Stubenhocker hat endgültig ausgedient.

Allerdings lassen sich geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Spielauswahl feststellen. Frauen greifen lieber zu Geschicklichkeitsspielen und Casual Games wie „Candy Crush“ oder „Die Sims“. Männliche Spieler entscheiden sich eher für actiongeladene Adventures und Strategiespiele. Wobei es sich hier selbstverständlich nur um statistische Werte handelt: Den männlichen „Farmville“-Liebhaber gibt es genauso wie die weibliche „Battlefield“-Spielerin. Trotzdem sehen sich weibliche Gamerinnen häufig noch immer vielen Vorurteilen ausgesetzt – inklusive dem Vorwurf, sie würden keine „richtigen“ Spiele spielen.

Entwicklung der Games-Branche

Der Aufstieg des E-Sports ist unaufhaltsam. In Deutschland gibt es etwa 750 Unternehmen, die Computerspiele entwickeln und/oder vertreiben. Während in der Branche früher streng zwischen Entwicklungsstudios und Publishern unterschieden wurde, verschwimmen heutzutage die Grenzen immer mehr. Die meisten in der Games-Industrie tätigen Unternehmen kümmern sich sowohl um die Entwicklung als auch um die Vermarktung ihrer Produkte.

Zu den bekanntesten Playern auf dem deutschen Gamesmarkt zählen unter anderem Ubisoft Blue Byte („Die Siedler“, „Anno 1800“) und InnoGames („Forge of Empires“, „Grepolis“). Etwa 11.000 Beschäftigte arbeiten im Kernbereich der Games-Branche, etwa als Game Designer /in, Programmierer /in oder Producer /in. Schaut man sich die gesamte Wertschöpfungskette an, kommen weitere 16.000 Arbeitsplätze hinzu – zum Beispiel bei Computerzeitschriften oder in Geschäften, die Videospiele verkaufen.

Jobs in der Games-Industrie

Die Planung, Entwicklung und Produktion von Computerspielen ist in der Regel Teamarbeit. An den einzelnen Arbeitsschritten sind verschiedene Games-Expert /innen beteiligt.

Game Designer /in

Game Designer /innen entwerfen und skizzieren das gesamte Spielkonzept. Worum soll es in dem neuen Videospiel gehen? Soll die Welt eher realistisch, futuristisch oder comichaft gestaltet werden? Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten sind wichtige Soft Skills, um in diesem Job durchzustarten. Mehr zur Ausbildung als Game Designer /in findest Du hier.

Game Producer /in

Hinter den Kulissen kümmern sich Producer /innen um die Organisation und die Finanzierung neuer Computerspiele. Dabei haben sie stets den Zeitplan, die Qualität und die Kosten im Blick. Hier sind sowohl analytisches als auch kaufmännisches Denken und Handeln gefragt. Hier findest du alles zur Ausbildung im Game Development.

Grafikdesigner /in

Mediengestalter /innen, Kommunikationsdesigner /innen und Visual Artists sorgen dafür, dass die Story des Spiels zum Leben erwacht. Am Computer erschaffen sie komplexe 2D- und 3D-Welten, entwerfen die Charaktere und gestalten die visuellen Effekte.

Programmierer /in

Ohne Programmcode kein Computerspiel: Programmierer /innen setzen das Game Design so um, dass das Spiel für den /die Gamer /in spielbar wird. Sie beherrschen verschiedene Programmiersprachen und kennen sich mit den technischen Anforderungen von Spieleplattformen aus.

Writer/in

Welches Ziel verfolgt der /die Held /in des Spiels? Was treibt ihn /sie an und welche Aufgaben muss er /sie lösen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der /die Writer /in bzw. Storyteller /in. Er /Sie überlegt sich die Handlung, die Dramaturgie und die Hintergründe der Figuren. Dafür sind eine große Portion Kreativität und sprachliches Ausdrucksvermögen notwendig.

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