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Bluescreen

Der Begriff Blauflächentechnik oder Bluescreen-Technik bzw. -Verfahren (engl. Bluescreen = "Blauschirm") ist ein Verfahren in der Film- bzw. Fernsehtechnik, das es ermöglicht, Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen
 

Der Begriff Blauflächentechnik oder Bluescreen-Technik bzw. -Verfahren (engl. Bluescreen = "Blauschirm") ist ein Verfahren in der Film- bzw. Fernsehtechnik, das es ermöglicht, Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen, der entweder eine reale Filmaufnahme (z.B. Landschaft) oder eine Computergrafik (z.B. Hintergrund bei Nachrichtensendungen) enthalten kann.

Hierzu wird eine Person zunächst vor einer gut ausgeleuchteten dunkelblauen Wand aufgenommen. Um sie freizustellen, wird eine Aussparungsmaske benutzt, die den sichtbaren und unsichtbaren Bildbereich definiert. Der Prozess des Freistellens wird deshalb auch als Matting oder Keying bezeichnet. Schließlich werden der neue Hintergrundfilm und der freigestellte Vordergrundfilm kombiniert.

Sei den 70er Jahren wurde Blau als Hintergrund wurde gewählt, weil es die am menschlichen Körper am seltensten vorkommende Farbe ist und sich am besten von Hauttönen abhebt.

In den letzten Jahren hat sich dazu alternativ die Greenscreen-Technik entwickelt (engl. Greenscreen = Grünschirm) und sich vor allem in der Filmindustrie durchgesetzt. Sie nutzt den selben Freistellungsprozess. Da aber die Farbe Grün eine viel höhere Luminanz aufweist als Blau wird eine bessere Farbtrennung beim Keying ermöglicht.

Beispiel: Wie kommt das Wetter ins Fernsehen?

Zunächst werden die Wetterkarten mit Hilfe einer speziellen Software "händisch" an ganz normalen Rechnern erstellt. Das "händisch" ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn der dienst habende Meteorologe darf nach bestem Wissen und Gewissen die von den Computermodellen ausgespuckten Vorhersagen in wetterrealistische und fernsehtaugliche Bilder verwandeln.

In Wirklichkeit steht der Moderator nur vor einer blauen Wand. Nur über Monitore, die rechts und links neben dem Moderator stehen, kann er seine Bewegungen kontrollieren, er muss also fast blind agieren. Alles, was blau ist, wird für die Zuschauer herausgefiltert und von einem Computer durch die Wetterkarten ersetzt. Es versteht sich damit fast von selbst, dass blaue Kleidung tabu ist. Trüge der Moderator eine blaue Hose, wären seine Beine für den Zuschauer unsichtbar!

Studio

Als Screenoberfläche eignet sich Stoff mit einem klaren Blau- oder Grünwert. Die Oberfläche muss glatt, nicht glänzend und möglichst reflexarm sein.

Beleuchtung

Der Hintergrund muss möglichst gleichmäßig ausgeleuchtet sein, denn Unregelmäßigkeiten, also hellere oder dunklere Stellen auf dem Hintergrund,werden von der Keying-Software als unterschiedliche Farben registriert. Daher sollte man möglichst weiche Lichtquellen mit gleicher Farbtemperatur verwenden. In der Gesamtabstimmung der Helligkeit ist darauf zu achten, dass das Akteurlicht in der Helligkeit unter dem Wert des Screens liegt.

Die Schauspieler

Die Schauspieler selbst sollten ganz normal und mit den üblichen Kontrastverhältnissen ausgeleuchtet werden.

Die Schauspieler sollten soweit wie möglich vom Blue- bzw. Greenscreen entfernt sein, damit keine Reflektionen auf den Schauspielern, bzw. Objekten entstehen können.

Um Reflektionen zu minimieren, kann man z. B. die Schauspieler zusätzlich mit einem leicht gelben Hinterlicht (Kante) versehen. Das Führungslicht des Schauspielers sollte nicht den Hintergrund treffen und auch keine Schatten auf den Hintergrund werfen.

Die Lichtrichtung für die Ausleuchtung des Schauspielers sowie des Hintergrunds sollten stets von der gleichen Richtung kommen.

In der Praxis hat es sich bewährt für den blauen Hintergrund HMI (Tageslicht-Farbtemperatur) und für die Darsteller Kunstlicht-Farbtemperatur zu verwenden.

Kamera

Man führt einen manuellen Weißabgleich durch und verändert weder Licht noch Blendenwerte während der Aufzeichnung.

Die Kamera sollte auf einem möglichst stabilen Stativ ruhen.