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Ausbildung mit Abitur: Möglichkeiten und Chancen

„Wenn du dein Abi in der Tasche hast, stehen dir alle Wege offen.“ Bestimmt hast du diesen Satz schon mal gehört – von deinen Eltern, Großeltern oder Lehrer /innen. Und es stimmt ja auch: Das Abitur ist der höchste Schulabschluss in Deutschland und qualifiziert dich fürs Hochschulstudium.

Das bedeutet aber nicht, dass du unbedingt studieren musst – auch eine Ausbildung kann für Abiturient/ innen durchaus sinnvoll sein. Worin liegen die Vor- und Nachteile einer Ausbildung mit Abitur? Welche Möglichkeiten gibt es, Ausbildung und Studium zu kombinieren? Eine kleine Entscheidungshilfe für alle, die noch unschlüssig sind.

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Studium oder Ausbildung mit Abitur? Ein paar Überlegungen vorab

Du hast mindestens zwölf Jahre lang mehr oder weniger fleißig gelernt, eine Prüfung nach der anderen abgelegt und hältst nun endlich dein Abiturzeugnis in der Hand. Ob du dich gleich nach dem Schulabschluss für ein Studium einschreibst oder (erst einmal) eine Ausbildung absolvierst, ist eine ganz persönliche Entscheidung, die nicht zuletzt von deinen individuellen Vorlieben abhängt. Du hast noch gar keine Idee, wie es nach dem Abi weitergehen soll? Dann frag dich mal Folgendes:

  • Möchtest du weiter theoretische Inhalte lernen oder willst du lieber praktisch arbeiten?
  • Kannst du dich gut selbst organisieren oder bist du froh, wenn du einen strukturierten Plan vorgelegt bekommst, an den du dich halten kannst?
  • Willst du gleich ins Berufsleben einsteigen oder kannst du dir vorstellen, noch länger die Schulbank zu drücken?
  • Möchtest du sofort dein eigenes Geld verdienen? Kannst oder willst du es dir leisten, deinen Lebensunterhalt für mehrere Jahre mit Nebenjobs zu finanzieren?

Auf einen Blick: Vorteile einer Ausbildung mit Abitur

Schule, Abitur, Studium – das ist die klassische Laufbahn, wie sie früher für Gymnasiast /innen üblich war und wie sie vielleicht auch deine Eltern von dir erwarten. Dabei gibt es für eine Ausbildung mit Abitur gute Argumente:

Du verdienst vom ersten Tag an Geld und bist dadurch finanziell unabhängiger. Besonders hohe Ausbildungsgehälter winken zum Beispiel als Chemielaborant /in und als Bauzeichner /in.

Du steigst direkt ins Berufsleben ein und arbeitest gleich ganz praktisch – „learning by doing“ quasi.

Je nachdem, für welchen Ausbildungsberuf du dich entscheidest und wie gut deine Abi-Noten sind, kannst du die Ausbildungsdauer um bis zu zwölf Monate verkürzen. Das spart Zeit auf dem Weg zu einem festen Job und einem höheren Gehalt.

Viele Azubis werden nach der Ausbildung von ihren Betrieben übernommen. Eine solch sichere Zukunftsperspektive können dir manche Studiengänge, insbesondere die geisteswissenschaftlichen, nicht bieten.

Viele Ausbildungsberufe locken mit tollen Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel wertvolle Zusatzqualifikationen erwerben und/ oder dich nach dem Meistertitel selbstständig machen.

Nachteile einer Ausbildung mit Abitur

Natürlich gibt es auch ein paar Punkte, die gegen eine Ausbildung mit Abitur sprechen können:

Perspektivisch sind die Gehaltsaussichten in klassischen Ausbildungsberufen eher begrenzt. Wenn du später zu den Top-Verdiener /innen zählen willst, solltest du gute Leistungen nachweisen und dich gezielt weiterbilden.

Mit einer Ausbildung legst du dich recht früh auf einen Beruf bzw. eine Branche fest. Ein Studium kann dir hier unter Umständen mehr Flexibilität bieten.

Während deiner Ausbildung übst du meist klar definierte Tätigkeiten aus.

Ausbildung: Bessere Chancen mit Abitur?

Die Frage, ob eine Ausbildung nach dem Abitur sinnvoll ist, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Fakt ist aber, dass sich immer mehr Abiturient/ innen für eine Ausbildung entscheiden, wie der Berufsbildungsbericht 2019 zeigt: Während im Jahr 2009 nur jeder fünfte Azubi über den höchsten deutschen Schulabschluss verfügte, waren es acht Jahre später schon knapp 30 Prozent. Tendenz steigend. Das hat Folgen: In manchen Bereichen, etwa in der Banken- und Versicherungsbranche, ist das Abitur für Auszubildende inzwischen zu so etwas wie einer inoffiziellen Einstellungsvoraussetzung geworden. Gerade bei den kaufmännischen Berufen picken sich viele Unternehmen bevorzugt Bewerber /innen mit Abitur heraus, um sie später übernehmen und zu Führungskräften ausbilden zu können. Folgende Ausbildungsberufe sind bei Abiturient /innen besonders beliebt:

Es gibt sogar Ausbildungsberufe, die dir nur mit Abitur offenstehen, etwa wenn du Fluglotse bzw. Fluglotsin werden willst oder eine Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst anstrebst, zum Beispiel bei der Bundespolizei. Das heißt aber nicht, dass Realschul- und Mittelschul-Abgänger /innen auf dem Ausbildungsmarkt grundsätzlich schlechtere Karten haben. In vielen Handwerksberufen sind Azubis mit Realschul- und Mittelschul-Zeugnis nach wie vor herzlich willkommen. Teilweise werden sie sogar lieber eingestellt als Abiturient /innen, da die Schulausbildung an Realschule und Mittelschule praktischer ausgerichtet ist als am theorielastigen Gymnasium.

Erst Ausbildung mit Abitur, dann Studium

Du hast jetzt eine Menge über die Vorzüge, aber auch über mögliche negative Aspekte einer Ausbildung mit Abitur gelesen. Falls du noch immer unschlüssig bist, wie es nach dem Abi für dich weitergehen soll: Keine Panik. Du kannst Ausbildung und Studium auch kombinieren.

So musst du dich nicht zwischen Theorie und Praxis entscheiden und erwirbst eine ganze Palette an Fähigkeiten, die in der Berufswelt sehr gefragt sind. Du kannst zum Beispiel erst eine Ausbildung machen, dein eigenes Geld verdienen und praktische Erfahrungen sammeln – und nach Ausbildungsende ein passendes Studium anhängen, um deine bisherigen Kenntnisse wissenschaftlich zu untermauern.

Beliebte Kombinationen für Abiturient/ innen sind zum Beispiel eine Ausbildung zum /zur Bankkaufmann / Bankkauffrau und ein anschließendes BWL-Studium oder eine Ausbildung zum / zur Fachinformatiker /in mit darauffolgendem Informatikstudium.

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Mögliche Alternativen: Duales Studium und Abiturientenausbildung

Eine andere Art, Studium und Ausbildung miteinander zu verbinden, ist das duale Studium. Er vermittelt dir Praxiserfahrungen in einem Unternehmen oder Betrieb und ermöglicht dir gleichzeitig den Besuch einer Hochschule. Je nach Modell deines dualen Studiums erwirbst du am Ende einen Hochschulabschluss oder einen Doppelabschluss mit zusätzlichem Ausbildungsabschluss. Du lernst die wissenschaftlichen Hintergründe deines Fachs kennen und steigst gleichzeitig direkt in die Arbeitswelt ein – inklusive Ausbildungsgehalt. Duale Studiengänge gibt es in verschiedenen Fachbereichen, beispielsweise im Ingenieurwesen, in der Medienbranche sowie in BWL und Management.

Die Abiturientenausbildung, auch Sonderausbildung für Abiturient /innen genannt, ist eine Mischung aus klassischer Berufsausbildung und dualem Studium. Sie richtet sich an Schulabgänger /innen mit Abitur und verknüpft die betriebliche Ausbildung mit einem Hochschulstudium an einer privaten Bildungseinrichtung. Zwar ist die Abiturientenausbildung bisher nicht so bekannt, und sie ist auch je nach Bundesland und Unternehmen unterschiedlich geregelt – aber sie könnte für dich vielleicht trotzdem interessant sein: Die Abiturientenausbildung verspricht nämlich einen höheren Praxisanteil als das duale Studium und lockt mit guten Übernahmechancen nach dem Abschluss.